Geschichte

Köngernheim findet man an der Kreuzung der Gaustraße und der Bundesstraße 420 an den Ufern der Selz.

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Urkundlich erstmals erwähnt wurde die Ansiedlung im Jahre 782 in der Lorscher Schenkungsurkunde unter dem Namen Cunigesheim. Spätere Namen sind Cunigernheim (1190), Kungernheim (1268), Kongernheim (1323) und Kennigheim (1413). Man deutet den Ortsnamen als „Heim der Königsleute“, beziehungsweise derer Bediensteter.

Köngernheim war frühzeitig im Besitz der Wildgrafen, von denen Werner II. von Bolanden im Jahre 1190 die Gerichtsbarkeit erhielt. Im 13. und 14. Jahrhundert gehörte Köngernheim der oberrheinischen Ritterschaft (Rittergeschlecht „von Kingernheim“). Seit dem 16. Jahrhundert stellte das Adelsgeschlecht der „von Sickingen“ die Ortsherren von Köngernheim.

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Einer der größten Männer seiner Zeit war Franz von Sickingen, der mit Lehensbrief von 1516 in den Besitz von „Kungernheim uff der Selz“ gekommen war. Er war Anhänger der Reformation und versuchte als gefürchteter Söldnerführer an der Spitze der rheinischen Ritterschaft die Macht der Fürsten zu brechen. Der letzte Ortsherr von Köngernheim hieß Graf Wilhelm v. Sickingen, der 1818 starb. Heute erinnern neben einem Straßennamen noch zahlreiche Zeichen an der evangelischen Kirche an diese Zeit. Auch das Ortswappen entstand in dieser Zeit: der obere Teil des Wappenfeldes stammt aus dem Wappen des Adelsgeschlechtes, das fünf silberne Kugeln in Schwarz zeigte. Im unteren Wappenfeld steht ein rotes „K“ in Silber.

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Die heutige evangelische Kirche, die der Auferstehung Christi geweiht war, wurde 1299 erstmals als katholisches Gotteshaus urkundlich erwähnt. Von 1542 bis 1700 wurde sie durch die Freiherren von Sickingen zur lutherischen Kirche. Bis 1932 wurde die Kirche als Simultankirche von beiden Konfessionen genutzt, ehe die Katholiken 1932 in die neu errichtete Christ-König-Kirche einzogen.

Bis in die sechziger und siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren Landwirtschaft, Weinbau und Handwerk die Haupterwerbszweige der Einwohner von Köngernheim.

Mit dem Zuzug vieler Neubürger im ersten Neubaugebiet (1980-85, Franken-, Sickingen- und Karolingerstraße) erlebte der Ort seinen ersten größeren Bevölkerungsschub. Die nächste Besiedlungswelle der Baugebiete Osterberg, Hinter dem Rathaus und Nonnenwiese bescherte den Köngernheimern erneut viele Neubürger (31.3.2002: 1.411 Einwohner).

Die Köngernheimer Bürger gelten als offen und tolerant und vermögen Dank ihres vielseitigen Engagements so manches „auf die Beine zu stellen“.